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Was haben Hannibal, Napoleon, der Luftfahrtpionier Geo Chavez und die Zermatt Bergbahnen AG gemeinsam? Sie alle eint der Pioniergeist, wenn es um die Überquerung des Alpenmassivs geht. Mit dem Projekt Alpine X (Alpine Crossing) legt die Zermatt Bergbahnen AG (ZBAG) den Grundstein für die höchste Alpenüberquerung via Seilbahn in Europa. Im hochalpinen Gelände wird die 3S-Bahn Matterhorn glacier ride II die Orte Zermatt in der Schweiz und Cervinia in Italien verbinden.
Es ist die letzte Etappe zur Verwirklichung eines langgehegten Traumes im Grenzgebiet. 1939 wurde mit der Pendelbahn Plan Maison – Plateau Rosa die erste Verbindung zwischen Breuil-Cervinia und Zermatt geschaffen. 1979 folgte die Bahn von Zermatt zum Klein Matterhorn. Der nächste Meilenstein kam mit der Eröffnung des Matterhorn glacier ride I im Jahr 2018. Mit dem Baubeginn des Matterhorn glacier ride II, einer baugleichen 3S-Bahn zwischen Testa Grigia und dem Klein Matterhorn, wird die letzte verbleibende Lücke zwischen Zermatt und Breuil-Cervinia geschlossen. Bereits in der Wintersaison 2021/22 sollen Besucher die Alpen am höchstmöglichen Punkt per Seilbahn überqueren können.
Zermatt Bergbahnen investiert trotz Krise Millionen
Der wirtschaftliche und gesellschaftliche Lockdown aufgrund der Corona-Krise sorgt in der gesamten Tourismusbranche für Unsicherheit. Doch statt in Stockstarre zu verfallen, konzentriert sich die Zermatt Bergbahnen AG auf die Zeit «danach». Trotz der erschwerten Ausgangslage hat sie eine solide finanzielle Basis und setzt die Realisation des Matterhorn glacier ride II fort. Die Kosten für das Projekt werden mit 35 Millionen Schweizer Franken veranschlagt. Der Baustellenbetrieb ist dank der schnellen Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen seit Frühling wieder im Gange.
«Der Matterhorn glacier ride II und damit das Alpine X, die ganzjährige Verbindung zwischen Zermatt und Italien, bieten der ZBAG, der Destination Zermatt-Matterhorn und dem Valle d’Aosta viele Chancen und werden das Winter- und insbesondere das Sommergeschäft beflügeln. Zermatt steht seit vielen Jahren für Pioniergeist, Unternehmertum, Glaube an den Tourismus und die Zukunft, aber auch für Respekt und Demut vor der Natur. Matterhorn glacier ride I und II sowie das anzupassende Infrastruktur- und Betriebsangebot auf dem Klein Matterhorn werden ein weiteres Kapitel der Zermatter Erfolgsgeschichte schreiben»ist Franz Julen, Verwaltungspräsident der ZBAG überzeugt.
Die Installation einer 3S-Bahn bei stark eingeschränkten Platzverhältnissen auf einer Höhe von mehr als 3'800 m über dem Meer verlangt den Bauarbeitern höchste Präzision ab. Für den Bau des Matterhorn glacier ride II entwickelten die Seilbahningenieure von LEITNER ropeways eine individuelle Lösung, die sich den schwierigen Bedingungen anpasst. Dabei wurden folgende Komponenten berücksichtigt.
* Windstabilität: Dank der erhöhten Windstabilität des 3S-Systems kommt das rund 1,7 Kilometer lange Spannfeld zwischen den beiden Stationen ohne Stütze aus.
* Unabhängige Antriebsarten sparen Energie und sichern den Notbetrieb. Für den Abtrieb auf der Bergstation sorgen zwei leistungsstarke DirectDrive Synchromotoren, die unabhängig voneinander eingesetzt werden. Der DirectDrive funktioniert ganz ohne Getriebe und ist direkt mit der Seilscheibe verbunden. Wartung, Verschleiß und Energiebedarf werden auf ein Minimum reduziert. Das redundante System garantiert, dass die Fahrgäste im Notfall immer zurück zu den Stationen geführt werden können. Die Anlage verfügt über vier getrennte Antriebsarten, die allesamt unabhängig voneinander, über das Stromnetz oder die Notstromversorgung angetrieben werden können.
*Verkürzte Antriebstation: Auf Grund der eingeschränkten Platzverhältnisse am Berg wird eine verkürzte Antriebsstation eingesetzt. Die Station erlaubt eine Ein- bzw. Ausfahrt der Kabinen mit einer Seilgeschwindigkeit von 5m/s. So kann die Kabine abgebremst bzw. beschleunigt werden, bevor sie die Station erreicht. Mit der verkürzten Antriebsstation kann in der Bergstation der Energiebedarf gesenkt werden.
* Platzsparende Austauschmöglichkeit für Kabinen
Das dritte Novum in der Bergstation ist die Austauschbarkeit der Kabinen beider Sektionen. Dies geschieht über ein Schienensystem. So werden die Kabinen von der Sektion MGR II auf die Sektion MGR I gehängt, nach Trockener Steg in die große Stationshalle gefahren und dort den Revisionsarbeiten unterzogen. Dies führt zu einer platzsparenden Lösung für die Stationsgebäude.
Auch In Sachen Design und Veredelung lässt LEITNER ropeways keinen Wunsch der Zermatt Bergbahnen AG offen. So kommen die Fahrgäste in den Genuss, die von Pininfarina designten Kabinen zu betreten, auf beheizbaren Ledersitzen Platz zu nehmen und durch die Panoramafenster die umliegende Bergwelt zu bewundern. Wer Luxus und Abenteuer sucht, kann auch zwischen Testa Grigia und dem Klein Matterhorn die Crystal ride Kabinen buchen. Dank glitzernder Swarovski Kristalle und dem Glasboden, der die Sicht auf den Gletscher freigibt, wird die Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Video zur Vision von Alpine X jetzt anschauen!
LEITNER ropeways hat gemeinsam mit der Zermatt Bergbahnen AG ein Projektvideo über die Vision Alpine X erstellt. Für den Projektfilm wurden fotogrammetrische Vermessungen vom Klein Matterhorn und Testa Grigia mit einer Drohne durchgeführt. Aus Drohnenaufnahmen, 360°-Videoaufzeichnung der Streckenführung und 3D-Animationen wurde so ein eindrückliches Video zusammengestellt. Die herausfordernden Aufnahmen in dieser Höhe zu realisieren, war nur dank starker Partner von LEITNER ropeways möglich. Das Resultat spricht für sich. Tauchen Sie ein ins Alpine X, oder besser gesagt, heben Sie ab und genießen Sie den Flug über die Alpen.