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Die Dantercepies-Bahn zwischen Wolkenstein und dem Grödner Joch zählt zu den beliebtesten und meistfrequentierten Anlagen der Region und ist wichtiger Bestandteil der berühmten Sellaronda, einer der beeindruckendsten Skirunden des gesamten Alpenraumes. Das von LEITNER im Jahr 2013 realisierte Prestigeprojekt erhält nun – knapp zehn Jahre nach der erfolgreichen Erneuerung – ein markantes technisches Upgrade. Im Zentrum steht dabei die Aufrüstung der aus zwei 10er-Kabinenbahnen bestehenden Anlage mit einem ausgeklügelten Antriebssystem, das noch mehr Effizienz, nachhaltigen Betrieb und höchste Wartungsfreundlichkeit garantiert. Trotz diverser Herausforderungen konnte dabei der ambitionierte Zeitplan bis zur Sommereröffnung am 10. Juni eingehalten werden.
Die zwei voneinander unabhängigen 10er-Kabinenbahnen GD10 Danter und GD10 Cepies sind über eine Zwischenstation miteinander verbunden und transportieren Gäste über zwei Sektionen zum Grödner Joch. Die Anlage nimmt nicht erst seit der Neutrassierung im Jahr 2013 eine strategisch wichtige Position und „Allrounder-Rolle“ in der Region ein. Die multifunktionale Bahn erfüllt sowohl für Wintersportler als auch für Sommergäste höchste Ansprüche: Im Winter hauptsächlich von Skifahrern und Snowboardern genutzt, ermöglicht sie im Sommer auch den Transport von Fahrrädern und Kinderwägen.
Im Auftrag des Betreibers Seggiovia Dantercepies SpA setzte LEITNER nun einen weiteren technischen Meilenstein in der Weiterentwicklung dieser Bahn. Im Zentrum stand dabei die nachhaltige Umrüstung der beiden, in der Zwischenstation positionierten, Antriebe. Die bestehenden Planetengetriebe der Danter-Bahn (LP300) und der Cepies-Bahn (LP135) samt Motoren wurden dabei durch die zwei neuen LEITNER DirectDrives LD10 und LD5 ersetzt.
Dadurch entstehen gleich mehrere positive Effekte:
Das Erreichen der gewünschten Geräuschreduktion wurde dabei von Experten der Università degli Studi di Perugia wissenschaftlich geprüft und überwacht. Im Rahmen umfassender Lärmmessungen wurden die Werte vor dem Upgrade, mit Planetengetriebe bei laufendem Betrieb und unter Volllast, den erreichten Werten mit den neu eingebauten LEITNER DirectDrives gegenübergestellt. Wie erwartet, konnte dabei eine Geräuschreduktion um bis zu 15 Dezibel erreicht werden.
„Wir haben Schalldruckpegelmessungen durchgeführt – außerhalb der Station und innerhalb der Kabine, in der das Personal der Zwischenstation arbeitet. So konnten wir die akustische Qualität vor und nach dem Austausch des Antriebs überprüfen. Das Ergebnis: Mit dem Einbau des LEITNER DirectDrive wurden die geräuschintensivsten Teile des Systems entfernt. Die neue Lösung gewährleistet somit sowohl in mechanischer als auch in akustischer Hinsicht eine hohe Leistung“, so Prof. Federico Rossi von der Università degli Studi di Perugia.
Weniger Lärm, weniger Verschleiß, kein Öl – das sind die wichtigsten Gründe, warum die Seggiovia Dantercepies SpA den LEITNER DirectDrive gewählt hat: „Wir haben uns für den Direktantrieb entschieden, weil er unverändert den neuesten Stand der Seilbahntechnik darstellt. Aufgrund der sehr intensiven Frequentierung der Dantercepies-Bahn setzen wir bereits nach zehn Jahren zum technologischen Sprung an und realisieren schon jetzt diesen weitblickenden Umstieg. Diese spannende Technologie bringt für uns vor allem mit Blick auf die hohen Kapazitäten mehr Betriebssicherheit. Zudem macht der DirectDrive unsere Bahn leiser, er verursacht weniger Verschleiß und benötigt kein Öl mehr. Auch LEITNER ist als Lieferant auf dem neuesten Stand bei Service und Technik – flexibel, schnell, handlungsfähig und stets im engen Dialog mit dem Kunden“, erzählt Geschäftsführer Giovanni Pasti (Seggiovia Dantercepies SpA).
Für die Spezialisten von LEITNER ist die Umrüstung mit einer Reihe von Vorteilen verbunden, die nicht nur im täglichen Betrieb, sondern auch über lange Zeiträume hinweg ihre Wirkung zeigen werden. „Bei einem konventionellen Antrieb mit Getriebe und schnell laufenden Motoren belaufen sich die Getriebeverluste auf fünf Prozent, die mit dem LEITNER DirectDrive komplett eingespart werden können. Auch Wartungsarbeiten am Getriebe und die Probleme rund um den Gebrauch von Getriebeöl entfallen vollständig“, so Günter Tschinkel, Head of Electrical Engineering bei LEITNER. Wesentliches Merkmal des Gesamtkonzeptes ist auch die berücksichtigte Redundanz sowie die möglichst einfache Reparierbarkeit des LEITNER DirectDrives. „Durch die Segmentierung des Antriebs kann der Antrieb so ausgelegt werden, dass bei Ausfall eines Segments die Anlage ohne Unterbrechung weiterbetrieben werden kann. Zudem können alle möglichen Reparaturen vor Ort im eingebauten Zustand – also ohne Öffnen des Stationsdaches oder die Nutzung externer Kräne zur Entfernung des Motors – durchgeführt werden. Längere Betriebsausfälle sind somit so gut wie ausgeschlossen.“
LEITNER Projektmanager Markus Stampfer zeigt sich erfreut, dass der ambitionierte Zeitplan eingehalten werden konnte - der Umbau startete nach der Wintersaison und die neue Anlage ging pünktlich vor dem „Sellaronda Bike Day“ am 11. Juni wieder in Betrieb. Der Baufortschritt erfolgte sogar noch schneller als geplant. „Dabei gab es doch einige Hürden zu meistern. Neben dem Zeitdruck standen die Unsicherheiten bei der Materialbeschaffung aufgrund der aktuellen Situation am Rohstoffmarkt sowie die Besonderheiten der Anlage im Mittelpunkt. Da die Mittelstation nur über die Piste erreichbar ist, stellte das Projekt für uns eine Premiere dar, die in Sachen Logistik besonders viel Flexibilität und rasche Reaktionsfähigkeit von unserem Team erforderte“, so Stampfer.