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Am 6. April 2018 hat Sarajevo die Rückkehr eines echten Denkmals gefeiert: Mit der Inbetriebnahme der neuen Seilbahn ließ die Stadt eines der dunkelsten Kapitel zurück und revitalisierte zugleich ihren Hausberg. Der Bau der neuen Bahn war für die Bewohner Sarajevos vor allem deshalb von besonderer Bedeutung, da dadurch eines der im Bosnienkrieg zerstörten Wahrzeichen der Stadt wiederbelebt wurde. Auch für Zehra hat die neue Bahn eine wichtige Bedeutung, denn so kann sie wieder bequem zum beliebten Hausberg Trebević hochfahren und sich dabei an schöne Stunden ihrer Kindheit erinnern. Im dritten Video der Storytelling Serie „We move…“ schwelgt sie in ihren Kindheitserinnerungen und beschreibt auf sehr persönliche Weise ihre Gefühle bei der Fahrt in der geschichtsträchtigen Bahn.
„Seit die Seilbahn wieder in Betrieb ist, kann ich wieder dieselben Emotionen fühlen wie in meiner Kindheit.“
- Zehra Druskić, Mitarbeiterin der italienischen Botschaft in Sarajevo (BA)
Zehra Druskić ist in Sarajevo geboren und hat ihre Heimatstadt nie verlassen. Sie hat ihre Ausbildung in Sarajevo absolviert und an der philosophischen Fakultät studiert. Während ihrer Jugend habe sie gelernt zu überleben erzählt sie – als Jugendliche hat sie die schweren Kriegsjahre miterlebt und dabei vieles fürs Leben gelernt. Trotz dieser Erlebnisse hat sie ihre Heimat nie hinter sich gelassen und lebt heute glücklich gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Sarajevo. Seit 1997 ist Zehra Mitarbeiterin der italienischen Botschaft in Sarajevo.
Für Zehra ist die bosnische Hauptstadt etwas ganz Besonderes: Sie ist umgeben von Hügeln und Bergen, die für die Bewohner der Stadt beliebte Erholungsorte sind. Am besten eignet sich für die Ausflüge der Hausberg Trebević. Schon als Kind ist Zehra den Berg hochgefahren, nämlich mit der alten Kabinenbahn aus dem Jahre 1959. Mit den Olympischen Spielen im Jahr 1984 gelangte die Seilbahn zu weltweiter Bekanntheit: In unmittelbarer Nähe der Bobbahn gelegen, ermöglichte sie einen hervorragenden Ausblick auf das Geschehen. In den Kriegsjahren zwischen 1992 und 1995 wurde die Anlage dann zerstört und damit waren die sorglosen Ausflüge zum Trebević zu Ende.
Heute kann Zehra wieder die Fahrten mit der neuen Bahn genießen und dabei über ihre Stadt blicken: „Es gibt im Leben diesen Moment, an dem du entscheiden musst ob du in deiner Heimat bleiben möchtest oder ob du fortgehst. Wenn ich mich hier umsehe und auf die Stadt schaue, weiß ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.“